Transferdruck

Transferdruck ist der Überbegriff verschiedener Druckarten die alle eines gemeinsam haben. Ein bestimmtes Trägermaterial wird entweder bedruckt oder geschnitten und anschließend unter Druck und höheren Temperaturen mithilfe einer Transferpresse auf das Textil aufgepresst.

Warum überhaupt Transferdruck? Ist ein direkter Druck nicht immer zu bevorzugen?

Hier kommt die typische Advokaten-Antwort ins Spiel. Es kommt darauf an! Für manche Anwendungen, Stoffe, Materialien oder Auflagenhöhen ist ein direktes Druckverfahren entweder nicht möglich, nicht sinnvoll oder schlicht nicht besser. 

Der Vorteil aller Transferdrucke ist, dass die Transfers vorproduziert werden können und erst bei Bedarf auf die verschiedenen Kleidungsstücke aufgebracht werden. Somit kann z.B. eine geplante Produktion in mehrere Tranchen aufgeteilt werden oder Nachbestellungen für neue Mitarbeiter oder Vereinsmitglieder gestaffelt erfolgen.

Kleine Logos können innerhalb einer Auflage an verschiedene Stellen positioniert werden, was z.B. beim Siebdruck nicht möglich ist, da das Textil immer gleich in das Siebdruck-Karussell eingespannt wird und daher auch die Positionierung immer die selbe ist.

Unter Transferdruck fallen folgende Methoden:

Flex & Flock

Beim Flexdruck wird eine farbige Folie mit einem Schneideplotter angeschnitten, die dann mit einer Transferpresse auf den Stoff aufgepresst wird. Danach kann die Trägerfolie abgezogen werden und das Motiv bleibt auf dem Stoff zurück. Flockdruck ist im Prinzip das selbe, nur ist das Material keine glatte Folie, sondern hat eine samtartige, weiche Oberfläche. Flockdruck wird z.B. gern bei Spielernummern von Trikots verwendet.

Flex- & Flockdruck kommen hauptsächlich bei kleinen Stückzahlen und bei Sporttextilien zur Anwendung. Sie sind am besten für einfarbige Vektor-Motive und Schriftzüge geeignet.


Siebdrucktransfer

Siebdrucktransfer kann als Plastisoltransfer mit Plastisolfarben oder mit wasserbasierten Farben, je nach Anwendungsart umgesetzt werden. Er entspricht in Punkto Qualität, Waschbeständigkeit und Haltbarkeit, sowie Optik und Haptik weitgehendst dem regulären Siebdruck.

Der Unterschied besteht darin, dass der Siebdruck nicht direkt, sondern auf ein Trägermaterial stattfindet, welches anschließend auf das Textil aufgepresst wird. Die Vorteile gegenüber dem Direkt-Siebdruck sind die Anwendbarkeit an schwer zugänglichen Stellen wie Inside Labels im Nacken, auf Polyester-Taschen, Caps, Sports- & Workwear und allen Gegenständen, die sich nicht in ein Siebdruck-Karussell einspannen lassen. Wie bei anderen Transfers, können auch Siebdrucktransfers in einer größeren Menge vorproduziert werden und erst bei Bedarf aufgepresst werden, um so Kosten zu sparen.

Sublimation

Der Sublimationsdruck oder auch Thermosublimation ist ebenfalls ein Transferdruck, da auch hier zuerst ein Trägermaterial mit Sublimationstinten bedruckt wird um diese dann unter Druck und Hitze in den Stoff einzudampfen – zu sublimieren.
Diese Technik eignet sich allerdings nur für weiße oder sehr helle Stoffe mit einem hohen Polyesteranteil, wie Sport- und Funktionstextilien. Da es sich um ein modernes Digitaldruckverfahren handelt, sind den Farben keine Grenzen gesetzt. Es können sowohl Bilder, als auch komplexe Grafiken und Verläufe optimal umgesetzt werden.

Auf Wunsch können wir auch Sonderproduktionen bewerkstelligen, bei dem die Stoffe vor dem Zuschnitt und dem Zusammennähen bedruckt werden. Somit können auch All-Over-Drucke und Drucke über Seitennähte realisiert werden, die bei einem regulären Druck, der auf ein bereits fertiges Kleidungsstück gedruckt wird, nicht möglich wären.

HD-Transfer

HD-Transfer oder Digitransfer ist ein moderne Methode des Transferdrucks, bei dem Siebdruck und Digitaldruck kombiniert werden. Eine dünne Folie wird im Digitaldruckverfahren bedruckt. Die Weißfläche und der Kleber werden im Siebdruckverfahren hergestellt. Bildmotive und Verläufe können dadurch ohne Einschränkungen optimal dargestellt werden.

Es gibt verschiedene Arten von Folien und Kleber, für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche wie z.B. Sport- und Funktionsgewebe mit einer guten Dehnbarkeit oder für Workwear mit einer hohen Temperaturbeständigkeit.

Vorteile

  • Auch für schwer zugängliche Stellen oder heikle Stoffe/Materialien geeignet
  • Kann in höheren Auflagen vorproduziert und erst bei Bedarf aufgepresst werden
  • Ideal für Inside-Tags/Nackenlabels
  • Effektdrucke/Folien wie Reflex, Neon oder Glitter möglich
  • Im HD-Transfer können selbst filigrane Motive gut umgesetzt werden

Nachteile

  • Kann bei größeren Druckflächen mehr “auftragen” als andere Druckmethoden (außer Sublimation)
  • Für hitzeempfindliche Materialien nicht geeignet

EIN SCHNELLER ÜBERBLICK

Druckarten-Guide

Welche Druckart ist für welchen Einsatzzweck am besten geeignet?